Wir haben Samuel in Haiti adotptiert. Bis wir ihn in Haiti im Kinderheim abholen konnten hat es etwa 4,5 Jahre gedauert. Der erste Weg führte uns erstmal hier in Ulm zum örtlichen Jugendamt, die uns dann aber gleich ans Landesjugendamt verwiesen haben, da wir ja schon an eine Auslandsadotion dachten. Bis das Landesjugendamt dann sich dazu entschlossen hatte, daß sie eine Adoption aus Haiti nicht mit und machen wollen, und wir eine Adoptionsagentur nehmen sollten, hat es ungefähr ein halbes Jahr gedauert. Wir hatten uns bereits für das Land Haiti entschieden, da wir eine Famile kennengelernt hatten die auch ein Kind von dort hat und von der riesigen Armut dort gehört hatten. So blieben uns nur 2 Agenturen zur Auswahl, nämlich Eltern für Kinder und ICCO (International Childs Care Organisation). Wir haben uns dann für ICCO entschieden, da wir von dort mehr positives gehört hatten. ICCO hatte ihren Sitz in Hamburg.
Um uns dort bewerben zu können, mußten wir in Hamburg ein 1,5tägiges Seminar mitmachen. Danach haben wir eine Mappe mit jeder Menge Fragen ausgefüllt und an ICCO geschickt. Anschließend waren wir dann zu insgesamt 3 Einzelgesprächen im Abstand von 4 Wochen bei ICCO in Hamburg. Erst danach konnten wir dann anfangen alle nötigen Papiere für Haiti zu sammeln. Das waren etwa 22 oder 23 Dokumente die dann auch noch alle beglaubigt, überbeglaubigt und legalisiert und natürlich übersetzt werden mußten.
Nachdem die Papiere dann im Kindeheim in Haiti angekommen waren dauerte es einige Wochen bis wir den ersten Kindervorschlag bekamen. Es war ein kleiner Junge, der damals schon 2 Jahre alt war. Doch dieser Vorschlag wurde nach 6 Monaten wieder zurückgezogen, weil die leiblichen Eltern das Kind wieder abgeholt hatten. Das ist in Haiti leider übliche Praxis und kann daher schon mal vorkommen.
Wir bekamen dann einen 2. Vorschlag doch auch dieser Junge (ein paar Wochen jünger als der erste) wurde nach ca 6 Wochen wieder abgeholt. Dann bekamen wir den damals einjährigen Bénitho vorgeschlagen. Und diesmal sollte es wirklich sein. Die Adoption nahm dann in Haiti ihren Lauf, mit dem dortigen Jugendamt und dazugehörigem Gerichtstermin, wo uns das Kind bereits nach haitianischem Recht zugesprochen wurde. Jetzt konnte das Bénitho, wie er damals ja noch hieß von der leiblichen Mutter nicht mehr abgeholt werden und er brauchte nur noch einen gültigen Reisepaß. Der Gerichtstermin war im Februar 2007. Bis dann allerdings der Paß fertig war dauerte es noch bis Ende Oktober 2007. So konnten wir dann erst Mitte November 2007 hinfliegen um Samuel zu holen.
So das war mal im groben unsere Adoptionsgeschichte. Wer aber noch mehr fragen hat darf sie gerne bei mir los werden. Wenn jemand sich selber mit dem Thema auseinandersetzt kann ich auch gerne noch Hilfestellungen geben.
erst mal glückwunsch zu dem überaus süßen jungen....mein erster gedanke als ich das bild sah war...."boah, istt der süssss".
eigentlich hab ich gar keine frage, aber ich wollt nur ssagen, dass das auch schon mal ein gedanke von uns war ein kind zu adoptieren. der erste schritt zum jugendamt hatten wird damals (vor 12 jahren) auch schon gemacht, hatten auch alle unterlagen wie fragebögen mitbekommen. aber frag mich nun nicht, warum wir damals nicht weiter gemacht haben.....so wie ich damals den fragebogen ausgefüllt habe, so liegt er nun immer noch in meinem schreibtisch. vielleicht war die angst, nicht alles erfüllen zu können zu groß....ich weiß es nicht.
ein paar jahre später haben wir dann unser wunschkind doch noch bekommen.....aber das gehört jetzt nicht zu dem thema, das wäre wieder ein extra thema.
dennoch freue ich mich für euch, das durchgestanden zu haben und jetz ein so süßes kind zu haben.
Ja, er hieß damals Bénitho. Diesen Namen hat er bei der Geburt von seiner Mutter bekommen. Als Adoptiveltern haben wir das Recht den Namen zu ändern, das geschieht offiziell erst hier in Deutschland, nach deutschem Recht. Wir haben ihm den Namen Bénitho aber nicht genommen sondern ihm einen Doppelnamen gegeben. Mit vollem Namen heißt er jetzt Samuel Benitho Vetter. Bei dem Namen Bénitho haben wir dann nur die Schreibweise ein wenig geändert. Wir haben das Accent degue weggelassen. Den Namen Samuel haben wir wegen seiner Bedeutung genommen. Er bedeutet von Gott erbeten. Inzwischen wissen wir auch daß Benitho die französische Form von Benedict ist, was ja der Gesegnete bedeutet.
Oh, wow! einiges wußte ich ja bereits, und die Bilder aus Haiti hab ich ja auch schon sehen dürfen! Aber der Behörden krieg ist ja der Hammer! Und dann noch öfter nach Hamburg hoch, und dann nach Haiti... Wahnsinn, echt! Super tolle Leistung von Euch, das alles so durchzustehen!
Und wenn man dann noch bedenkt, daß er es wegen seiner Hautfarbe auch nicht so ganz einfach hat in Deutschland... Aber Ihr steht ja voll und ganz hinter ihm, und so wie ich ihn kenne, hat er auch ein gesundes Selbstvertrauen und kann das bisher noch ganz gut weg stecken.
Und ich glaube, Felix hat ihn dabei schon tatkräftig unterstützt! Unsere 2 Racker!
Und, ja, süß ist er wirklich... meistens jedenfalls! Lach!
Würdet Ihr denn noch weitere Kinder (oder auch nur eines) adoptieren? Oder reicht Samuel? Wie lange kann man denn überhaupt aus dem Ausland Kinder adoptieren, gibts da auch eine Altersgrenze?
Ja, einerseits hätten wir schon gern ein Geschwisterkind für Samuel. Allerdings würde der ganze Weg erstmal von vorne beginnen. Das bedeutet, daß wir wieder mindestens 4 bis 5 Jahre warten müßten. Und ja, es gibt auch dort Altersgrenzen. Die Adoptierenden sollten gemeinsam gerechnet nicht über 80 Jahre sein.
Ich hab das jetzt mal als separaten Beitrag gemacht und in "Adoption" verschoben.
Aber Sabine, dann geht das bei Euch ja sowieso nicht mehr, mit noch nem 2. Kind, hab ich das jetzt richtig verstanden? Einerseits sicher schade, aber andererseits gibts ja auch viele Einzelkinder (Felix gehört auch dazu), und das hat auch seine Vorteile!
Ich muß jetzt auch mal sagen, daß ich auch eine Adoption in Betracht gezogen hatte, als ich damals erfahren hab, daß mein Mann evtl. unfruchtbar sein könnte. Testen hat er sich nicht lassen. Wir wollten ja schon Kinder, aber es war halt nicht sicher, daß er auch welche zeugen kann. Also alle anderen waren unsicher, ich hab es immer gewußt! Und tatatataaaaaaa... da ist Felix!
Ich hatte auch schon überlegt, wie das so wäre mit Samenbank und Co., kann mir aber nicht vorstellen, das Kind eines anderen Mannes auszutragen. Aber das ist ja wieder ein anderes Thema...
hallo sabine, darf ich mal fragen, wie das bei euch / dir mit mutter/vatergefühlen war. konntest du samuel gleich als DEIN kind annehmen oder hattest du auchmal so ein gefühl, als könntest du ihn nicht als dein eigenes leibliches kind annehmen? wenn dir das zu persönlich ist, musst nicht darauf antworten, das ist dann auch ok.
ich hab nur vor ner weil im tv auch ne reportage gesehen von einem paar, die auch ein kind adoptierten. der junge hatte gleich ein tieferes verhältnis zum vater als zu der mutter. diese konnte eigentlich nicht so richtig mit ihm was anfangen sag ich jetzt mal, owohl sie ihn mochte. sie meinte auch dass bei ihr sich noch nicht wirklich die muttergefühle eingestellt haben.
könnte mir schon vorstellen, dass dies anfangs doch etwas schwierig sein kann.
wie oben schon erwähnt, finde ich den namen auch sehr schön.
Bei uns waren die Mutter-/Vatergefühle gleich da. Es war sofort mein Kind. Das Gefühl war sogar schon da, als wir nur das erste Foto in der Hand hatten.
Diese Dokumentation, von der du schreibst, hab ich auch gesehen.